12.03.2025
Mittelstandspaket - Mehr Wettbewerb, weniger Bürokratie
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer kündigt bereits in seiner ersten Woche als Bundesminister ein erstes Paket zur Unterstützung von Klein- und Mittelbetrieben an.
Klein- und Mittelbetriebe (KMU) sind das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft. Mit etwa 579.500 Unternehmen, die 99,7 % aller marktorientierten Betriebe ausmachen, beschäftigen sie rund 2,5 Millionen Erwerbstätige und bilden 58 % aller Lehrlinge aus. Sie tragen mit einer Bruttowertschöpfung von 168 Milliarden Euro wesentlich zur Wirtschaftsleistung des Landes bei.
Um diese Betriebe zu unterstützen, hat die Bundesregierung das Mittelstandspaket beschlossen. Die ersten Maßnahmen werden schon beschlossen und sollen zum Comeback von Leistung und Wettbewerb führen.
Die wichtigsten Maßnahmen des Mittelstandspakets:
1. Erhöhung der Basispauschalierung
Klein- und Mittelbetriebe sollen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Daher wird die Grenze für die Basispauschalierung schrittweise angehoben:
- 2025: 320.000 Euro (13,5 %)
- 2026: 420.000 Euro (15 %)
Das bedeutet weniger Bürokratie, geringeren Verwaltungsaufwand und eine spürbare Entlastung für Unternehmen.
2. Abschaffung der Belegausdruckpflicht
Betriebe müssen künftig für Beträge bis zu 35 Euro keinen Papierbeleg mehr ausdrucken. Das reduziert Kosten und entlastet insbesondere kleine Unternehmen und den Einzelhandel.
3. NoVA-Befreiung für Transporter
Ab dem 1. Juli 2025 entfällt die Normverbrauchsabgabe (NoVA) für alle leichten Nutzfahrzeuge (N1). Dadurch werden Transporter und Firmenfahrzeuge deutlich günstiger.
4. Genehmigungsbeschleunigung
Aufsetzung eines Prozesses im Laufe des Jahres, um Beschleunigungen im Bereich Energie- und Betriebsanlagenrechts sowie bei Unternehmensgründungen umzusetzen.
5. Bürokratiebremse
Die Bundesregierung bekennt sich zu einer Bürokratiebremse und zur transparenten Darstellung von Bürokratiekosten - dazu wird eine zentrale Anlaufstelle im Staatssekretariat des Außenministeriums geschaffen. Zur Vorbereitung des jährlichen Bürokratieberichts wird außerdem ein strukturierter Prozess etabliert, der das Ziel hat, Unternehmen und Bevölkerung nachhaltig von unnötiger Bürokratie und Doppelgleisigkeiten zu befreien. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der einheitlichen Vollziehung von Bundesgesetzen, um Rechtssicherheit und Rechtsklarheit zu forcieren. Zusätzlich werden nationale und europäische Berichtspflichten systematisch analysiert, um mögliche Entlastungspotenziale zu identifizieren.
Neben den kurzfristigen Entlastungen sind bis 2027 weitere Reformen geplant:
- Vereinfachung von Betriebsübergaben
- Erhöhung des Gewinnfreibetrags von 33.000 auf 50.000 Euro
- Digitalisierung der Unternehmensgründung
- Beschleunigung von Genehmigungsverfahren
- Entschlackung des Betriebsanlagenrechts
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer:
„Das wird kein Sprint, sondern ein Marathon – aber wir setzen heute den ersten Schritt und bringen Österreich zurück auf die Überholspur.“