21.06.2023

Stärkere Primärversorgung bringt mehr Gesundheit

Die Bundesregierung hat sich auf eine Reform der Primärversorgung verständigt. Als erste Anlaufstelle für alle Menschen bildet sie eine wichtige Säule des Gesundheitssystems. Durch die Stärkung der Primärversorgung wird die Gesundheits- und Krankenversorgung in Österreich leistungsfähiger und effizienter. 

Wir werden unser Gesundheitssystem wieder aufrichten!

Die Primärversorgung ist die erste Anlaufstelle der Menschen bei gesundheitlichen Beschwerden oder Anliegen. Die bestehenden Primärversorgungseinheiten (PVE) sind österreichweit etabliert und bieten eine optimale medizinische Versorgung durch ein professionelles Team von Allgemeinmedizinern über Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger bis hin zu Fachärztinnen und Fachärzten für Kinder- und Jugendheilkunde. Diese multidisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht eine umfassende Versorgung der Patientinnen und Patienten, die über den gesamten Behandlungsweg begleitet werden.

Mit der von der Bundesregierung beschlossenen Novelle sollen auf Grundlage nunmehr vorliegender Erfahrungen aus der praktischen Anwendung die bestehenden Regelungen überarbeitet werden. Die Reform sieht folgende Eckpunkte vor:

  • Die Novelle bringt einen Abbau von bürokratischen Hürden, sodass Gründungen von PVE schneller erfolgen können und ein noch dichteres Netzwerk und damit eine bessere gesundheitliche Versorgung erreicht wird. 
  • Zusätzlich soll ein kürzeres Auswahlverfahren für PVE geschaffen werden, wenn Planstellen unbesetzt sind und daher eine medizinische Unterversorgung droht. 
  • Kinder und Jugendlichen muss ein niederschwelliger Zugang zur Primärversorgung gewährleistet werden, daher soll die Einführung von PVE, die überwiegend aus Fachärztinnen und Fachärzten für Kinder- und Jugendheilkunde besteht, ermöglicht werden. 
  •  Außerdem sollen vermehrt Fachärztinnen und Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in PVE einbezogen werden, um Frauen und insbesondere Schwangeren ein breites Angebot an medizinischer Betreuung und Beratung zur Verfügung zu stellen.
  • Auch werden Angehörige der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe stärker in die PVE einbezogen, um alle medizinischen Bereiche bestmöglich abzudecken und die multidisziplinäre Versorgung zu stärken.

Ziel der Novelle ist es, die Gesundheit zu fördern und die Prävention zu stärken sowie eine qualitativ hochwertige und effiziente Krankenbehandlung sicherzustellen. Die Bundesregierung setzt mit diesem Schritt eine wesentliche Verbesserung des österreichischen Gesundheitssystems und bietet den Österreicherinnen und Österreichern ein umfassendes Angebot bei gesundheitsbezogenen Anliegen.

Bundeskanzler Karl Nehammer besuchte gestern die erste künftige Kinder-Primärversorgungseinrichtung in Österreich:

"Es ist schön zu sehen, wenn Gesetze mit Leben erfüllt werden. Erst vergangene Woche haben wir im Ministerrat die Novelle des Primärversorgungsgesetzes beschlossen und heute stehen wir hier in der bald ersten Kinder-Primärversorgungseinrichtung Österreichs. Es ist ein Pilotprojekt, dem hoffentlich viele weitere folgen werden. Denn Primärversorgungseinrichtungen wie diese sind viel mehr als nur ein sperriges Wort. Sie bedeuten gemeinsames, vernetztes Arbeiten mit Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten"