29.10.2025
Umlaufbeschluss für weitere Zusammenarbeit unterzeichnet
Drohnenabwehr – Schutz vor Bedrohungen aus der Luft

Drohnen zählen zu den größten Bedrohungen der Gegenwart. Neben technologischen Entwicklungen hat auch der Einsatz von Drohnen die Bedeutung der Lufthoheit in den Vordergrund gerückt. Drohnenentschärfungen oder deren missbräuchlicher Einsatz, insbesondere über kritischer Infrastruktur wie beispielsweise über Flughäfen in Kopenhagen, Oslo, Mailand, Frankfurt und München oder Ereignisse in Polen und in den baltischen Staaten, zeigen, dass diese Vorfälle als Bedrohung aus der Luft wahrgenommen werden und machen die Verwundbarkeit europäischer Staaten durch Drohnen deutlich.
Gezielte Maßnahmen zur Abwehr
In den vergangenen Jahren wurden bereits zahlreiche operative Maßnahmen zur Abwehr von Drohnen umgesetzt. So wurde am Flughafen Wien-Schwechat ein Drohnendetektionssystem installiert, in der Direktion für Spezialeinheiten des Bundesministeriums für Inneres ein Drohnenabwehrzentrum eingerichtet, und das Bundesheer verfügt über eine Reihe militärischer Abwehrmaßnahmen. Der Schutz kritischer Infrastruktur erfordert eine abgestimmte Abwehrmaßnahme sowie eine enge Zusammenarbeit sämtlicher Stellen, Betreiber und Luftfahrtbehörden.
RKE-Gesetz als Grundlage der Drohnenabwehrstrategie
Ein umfassender Ansatz zur Abwehr von Drohnen durch die österreichischen Sicherheitsbehörden umfasst nicht nur Maßnahmen zum Schutz des öffentlichen Raums, sondern insbesondere auch beim Betrieb kritischer Infrastrukturen. Dabei werden insbesondere die bereits realisierbaren Maßnahmen gemäß dem RKE-Gesetz berücksichtigt. Das im Nationalrat beschlossene neue RKE-Gesetz (Resilienz kritischer Infrastruktur) bildet eine zentrale Grundlage für den Schutz besonders sensibler Einrichtungen und stellt einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Sicherheit in Österreich dar.
Weiterentwicklung der Drohnenabwehrstrategie
Die bestehende Strategie zur Drohnenabwehr wird auf Basis der bereits bestehenden gesetzlichen und der umfangreich getroffenen operativen Maßnahmen weiterentwickelt. Die umfassende Drohnenstrategie berücksichtigt auch die gemeinsame europäische Sicherheitsarchitektur. Ziel ist es, bestehende sowie künftige Schutzmaßnahmen an sich verändernde Bedrohungsszenarien anzupassen – etwa durch ein verbessertes Lagebild, die Integration von Drohnendetektionsdaten, strukturierte Bedrohungsanalysen sowie ein gemeinsames Forum der mit Drohnenabwehr befassten Stellen (BMI, BMLV, BMIMI), um auf die dynamischen Entwicklungen der Gefährdungslage durch Drohnen gezielt reagieren zu können.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner:
„Drohnen zählen zu den größten Bedrohungen der Gegenwart. Zahlreiche Vorfälle auf europäischem Boden zeigen: Wir müssen unser Land und die Menschen vor dieser Bedrohung schützen. Das Bundesheer hat diese Risiken sehr früh erkannt und arbeitet seit mehreren Jahren an Schutzmaßnahmen. Heißt aber auch für uns, dass wir unsere Fähigkeiten in der Luftverteidigung stärken müssen – dazu gehören in erster Linie natürlich die Maßnahmen für Sky Shield – insbesondere der Ankauf von Raketen großer Reichweiten. Die Drohnenabwehrstrategie und die Koordinierung zwischen den zuständigen Stellen ist ein wichtiger Baustein, um diesen Schutz weiter zu verbessern. Wer Frieden erhalten will, muss diesen Frieden und auch unsere Neutralität schützen können.“